Neue Arbeitszeitregelungen und Lohnerhöhungen
Die Deutsche Bahn hat eine neue Arbeitszeitregelung eingeführt, die es Mitarbeitenden im Schichtdienst ermöglicht, ihre Wochenarbeitszeit flexibel zu gestalten, mit einem Minimum von 35 Stunden. Diese Regelung stellt einen Kompromiss dar, der nach intensiven Verhandlungen und mehreren Streiks erreicht wurde. Martin Seiler, DB-Personalvorstand, betont die Bedeutung dieses Kompromisses, insbesondere vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels in Deutschland. Die Einigung umfasst auch signifikante Lohnerhöhungen für die Beschäftigten. Diese sehen eine zweistufige Erhöhung des Monatslohns um insgesamt 420 Euro vor, zudem wird eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 2850 Euro in zwei Stufen ausgezahlt. Die Tarifvereinbarung, die bis Ende Februar 2026 eine Friedenspflicht mit der GDL vorsieht, läuft über 26 Monate bis Ende 2025, gefolgt von einer zweimonatigen Verhandlungsphase ohne Streikmöglichkeit.
Die Bedeutung der Einigung
Die GDL bewertet die Einigung als weitgehenden Erfolg ihrer Bemühungen, trotz anhaltender Konfliktpunkte, insbesondere hinsichtlich der Tarifverträge für Infrastruktur - Beschäftigte. Claus Weselsky, GDL - Chef, hebt die Bedeutung des erzielten Fortschritts hervor, auch wenn er die Einschränkungen durch das Tarifeinheitsgesetz kritisiert. Das Kernstück der Einigung, das flexible Arbeitszeitmodell, ermöglicht es den Beschäftigten, zwischen 35 und 40 Stunden pro Woche zu wählen, mit entsprechenden Lohnanpassungen. Diese Regelung wird als innovativer Ansatz gelobt, der den Beruf attraktiver macht und auf den Fachkräftemangel reagiert. Clemens Fuest, Präsident des Ifo - Instituts, hebt hervor, dass die Flexibilität der Arbeitszeit ein entscheidender Vorteil dieser Einigung ist.
Die Tarifeinigung zwischen der Deutschen Bahn und der GDL markiert einen wichtigen Wendepunkt in den Arbeitsbeziehungen. Die Einführung flexibler Arbeitszeiten und die deutliche Lohnerhöhung sind signifikante Fortschritte, die beispielhaft für andere Sektoren wirken könnten.
Quelle: welt.de