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Sonntag, 16 Februar 2025 14:25

Deutsche Bahn und EVG einigen sich auf langfristigen Tarifvertrag

Warnstreik-Berlin Warnstreik-Berlin pixabay/Foto illustrativ

Die Deutsche Bahn und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) haben sich auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Die Vereinbarung betrifft rund 192.000 Beschäftigte des Konzerns und bringt für die kommenden Jahre Planungssicherheit. Der nächste mögliche Warnstreik wurde damit auf frühestens März 2026 verschoben.

Inhaltsverzeichnis:

Verhandlungen seit Mittwoch in Berlin

Die Gespräche zwischen der Deutschen Bahn und der EVG fanden seit Mittwoch im Osten Berlins statt. Beide Seiten wollten noch vor der Bundestagswahl zu einem Abschluss kommen. Die Verhandlungsführerin der EVG, Cosima Ingenschay, betonte im Vorfeld, dass es sich um eine schwierige Tarifrunde handeln werde.

Die EVG hatte unter anderem eine Einkommenssteigerung von 7,6 Prozent gefordert. Für Schichtarbeiter sollte es zusätzlich 2,6 Prozent mehr Lohn oder eine Umwandlung in zusätzliche freie Tage geben. Zudem verlangte die Gewerkschaft eine Beschäftigungsgarantie bis Ende 2027.

Lange Laufzeit sorgt für Stabilität

Der neue Tarifvertrag hat eine lange Laufzeit. Die nächste Verhandlungsrunde mit einer möglichen Streikgefahr wird es erst im Jahr 2026 geben. Dadurch erhält die Bahn Planungssicherheit, insbesondere für die dringend notwendige Sanierung des Unternehmens.

Die Verhandlungen verliefen ungewöhnlich reibungslos. Ein Abschluss ohne vorherige Warnstreiks gab es zuletzt 2016. Normalerweise sind Arbeitskämpfe fester Bestandteil von Tarifverhandlungen in der Bahnbranche.

Sanierungspläne der Deutschen Bahn bis 2027

Die Deutsche Bahn kämpft seit Jahren mit wirtschaftlichen und betrieblichen Schwierigkeiten. Mit dem Sanierungsprogramm "S3" soll bis 2027 eine Trendwende gelingen. Dazu gehören Verbesserungen im Fernverkehr, wo aktuell nur 62,5 Prozent der Züge pünktlich fahren. Das Ziel ist es, die Quote auf 75 bis 80 Prozent zu steigern.

Gleichzeitig wird das marode Schienennetz modernisiert. Bis 2030 sollen 41 zentrale Korridore vollständig saniert werden. Dies soll die Zuverlässigkeit und Effizienz des Bahnverkehrs steigern. Allerdings bleibt offen, ob eine neue Bundesregierung diese Pläne in vollem Umfang unterstützen wird.

Auch der Güterverkehr steht im Fokus. Die Tochterfirma DB Cargo muss bis 2029 rund 5.000 Stellen abbauen, um wieder schwarze Zahlen zu schreiben. Die Zukunft dieses Bereichs war ein entscheidender Punkt in den Verhandlungen.

Mit dem neuen Tarifvertrag haben sich die Bahn und die EVG auf einen Kompromiss verständigt, der für Beschäftigte, den Konzern und Fahrgäste Stabilität in den nächsten Jahren bringen soll.

 

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