Fan - Marsch mit politischen Symbolen
Bereits vor dem Spiel zeigten sich die politischen Spannungen beim Fan - Marsch der türkischen Anhänger. Über 4500 Fans marschierten durch die Berliner Kantstraße, dabei wurden nicht nur Fußballgesänge, sondern auch politische Parolen und Symbole, wie die der nationalistischen „Graue Wölfe“ - Bewegung, präsentiert. Die Polizei musste den Marsch schließlich als politische Veranstaltung einstufen und vorzeitig beenden, was zu Unmut und Protesten unter den Fans führte.
Erdogans Besuch und diplomatische Zurückhaltung
Deutsche Behörden wurden im Vorfeld von türkischer Seite um Auskunft gebeten, wie der Präsident empfangen werden solle. Die deutsche Antwort fiel betont zurückhaltend aus, wobei man auf den privaten Charakter des Besuchs verwies und organisatorische Anfragen an die UEFA delegierte. Diese Zurückhaltung wurde auf türkischer Seite kritisiert, was die diplomatischen Spannungen zusätzlich unterstrich.
Appelle für ein unpolitisches Sportereignis
Angesichts der politischen Untertöne des Spiels appellierte die Gewerkschaft der Polizei (GdP) daran, das Turnier nicht weiter zu politisieren. Jochen Kopelke, Bundesvorsitzender der GdP, betonte die Notwendigkeit, das Verbot der Wolfsgruß - Geste zu prüfen und rief zu Mäßigung auf. Sibylle Krause, ebenfalls Mitglied des GdP - Bundesvorstands, erinnerte daran, dass Fußball Menschen verschiedenster Herkunft vereint und plädierte dafür, Hass und Ausgrenzung entschieden entgegenzutreten.
Das Viertelfinalspiel in Berlin zeigte, dass Fußball weit mehr als nur ein Spiel sein kann. Es spiegelt gesellschaftliche und politische Realitäten wider und fordert von allen Beteiligten ein hohes Maß an Verantwortung. Während die politischen Debatten weitergehen, bleibt die Hoffnung, dass zukünftige Sportereignisse mehr von Fairplay und weniger von politischen Spannungen geprägt sein werden.
Quelle: Berliner Morgenpost