Festnahme in Bernau
Die Festnahme des Mannes erfolgte durch Spezialkräfte und Ermittler des Bundeskriminalamts (BKA). Bereits seit Oktober 2024 soll der Verdächtige geplant haben, einen Angriff auf die israelische Botschaft durchzuführen. Der Mann, der in einer Unterkunft für Asylbewerber in Bernau wohnte, hatte in einem Chat mit einem Mitglied des sogenannten Islamischen Staates (IS) seine Absicht geäußert, den Anschlag zu verüben.
Die Wohnung des Verdächtigen wurde von den Sicherheitskräften durchsucht. Nach Angaben der ARD wurden dabei jedoch keine Schusswaffen gefunden. Eine weitere Wohnung im Rhein-Sieg-Kreis, die einem Zeugen gehörte, wurde ebenfalls durchsucht, um mögliche Beweise zu sichern. Der Hinweis auf die geplante Tat kam von ausländischen Nachrichtendiensten, was den Behörden erlaubte, rechtzeitig einzugreifen.
Verbindungen ins Ausland
Laut Informationen der Bundesanwaltschaft plante der Verdächtige nach dem Anschlag, nach Sankt Augustin bei Bonn zu flüchten, wo er Unterschlupf bei seinem Onkel suchen wollte. Anschließend hatte er vor, ins Ausland zu fliehen. Der Onkel wird jedoch derzeit nicht als Verdächtiger, sondern als Zeuge betrachtet. Das Ausmaß der Vorbereitungen und die Frage, wie weit der Plan bereits fortgeschritten war, sind noch Gegenstand der Ermittlungen.
Buschmann warnt vor islamistischem Terror
Bundesjustizminister Marco Buschmann warnte nach der Festnahme erneut eindringlich vor der Gefahr des islamistischen Terrors. Er betonte, dass israelische Einrichtungen in Deutschland besonders gefährdet seien, und stellte klar, dass der Schutz dieser Orte höchste Priorität habe. Buschmann äußerte sich besorgt über den weltweit zunehmenden Antisemitismus und den Zulauf zum islamistischen Terrorismus.
Der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, lobte die Arbeit der deutschen Sicherheitsbehörden und hob hervor, dass die Mitarbeiter der israelischen Botschaft aufgrund ihrer diplomatischen Aufgaben besonders gefährdet seien. Die Botschaft wird bereits seit langem auf höchstem Sicherheitsniveau geschützt, weshalb laut der Berliner Polizei keine weiteren Maßnahmen erforderlich seien.
Starke Zunahme antisemitischer Vorfälle in Deutschland
Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel im Oktober 2023 hat die Zahl der antisemitischen Vorfälle in Deutschland stark zugenommen. Laut dem Zentralrat der Juden in Deutschland ist die Hemmschwelle, zu Gewalt gegen Juden aufzurufen, deutlich gesunken. Diese Entwicklung wird von den Sicherheitsbehörden genau beobachtet, da antisemitische Angriffe in Zusammenhang mit dem wachsenden Einfluss extremistischer Gruppen stehen.
Die Bundesanwaltschaft, die für islamistisch motivierte Terrorakte zuständig ist, führt derzeit zahlreiche Ermittlungen in diesem Bereich. Von den über 700 im vergangenen Jahr eingeleiteten Verfahren betrafen rund 500 den islamistischen Terrorismus.
Quelle: www.24info-neti.com/de , rbb24.de