Geschlossenheit im Kampf gegen Extremismus
Bundespräsident Frank - Walter Steinmeier nutzte die Gedenkfeier in Kassel, um die Bedeutung des Zusammenhalts im Kampf gegen rechtsextremen Terror zu betonen. Er erinnerte nicht nur an die Tat selbst, sondern auch an andere grausame Akte der rechtsextremen Gewalt in Deutschland, wie das Oktoberfestattentat 1980, die Ausschreitungen in Hoyerswerda und Rostock - Lichtenhagen 1991, sowie die Brandanschläge von Solingen und Mölln. Steinmeier wies darauf hin, dass die Spur des rechtsextremen Terrors sich durch die jüngere deutsche Geschichte zieht und leider nicht mit dem Mord an Lübcke endete.
Walter Lübckes Vermächtnis und sein Kampf für Demokratie
In seiner Rede hob Steinmeier auch Lübckes Engagement für demokratische Werte hervor. Lübckes berühmtester Satz, ausgesprochen während einer Bürgerversammlung in Lohfelden 2015, „Da muss man für Werte eintreten, und wer diese Werte nicht vertritt, der kann jederzeit dieses Land verlassen, wenn er nicht einverstanden ist“, wurde zu einem zentralen Element seines politischen Vermächtnisses. Trotz der Provokationen und Herausforderungen verteidigte Lübcke entschieden die Menschenwürde und Grundwerte Deutschlands. Diese Haltung kostete ihn letztendlich das Leben, aber sie inspiriert weiterhin den Kampf gegen Rechtsextremismus.
Erinnerung bewahren und Wachsamkeit fördern
Die Gedenkfeier endete mit einem Aufruf zur Wachsamkeit und zur aktiven Verteidigung der Demokratie. Die Anwesenheit von etwa 1.000 Gästen, darunter wichtige politische Persönlichkeiten und Angehörige anderer Opfer rechtsextremer Gewalt, unterstrich die breite Unterstützung für diesen Kampf. Der Bundespräsident betonte die Notwendigkeit, die Erinnerung an Opfer wie Walter Lübcke wach zu halten und sich kontinuierlich für die Werte einzusetzen, für die er stand. Die fortgesetzte Bedrohung durch Rechtsextremismus erfordert eine entschlossene und einheitliche Antwort aller gesellschaftlichen Kräfte. Walter Lübckes Leben und sein tragischer Tod sind Mahnungen, dass Freiheit und Menschlichkeit stets verteidigt werden müssen.
Quelle: Tagesschau