Inhaltsverzeichnis:
- Anteil von Frauen in Teilzeit deutlich höher als bei Männern
- Erwerbsquote von Frauen steigt, Abstand zu Männern schrumpft
- Bärbel Bas fordert Reformen bei Arbeitszeitmodellen
- Friedrich Merz ruft zur Arbeitszeitdebatte auf
Ante il von Frauen in Teilzeit deutlich höher als bei Männern
Im Jahr 2024 arbeiteten 29 Prozent aller Erwerbstätigen in Deutschland in Teilzeit. Der Unterschied zwischen den Geschlechtern bleibt dabei markant. 49 Prozent der berufstätigen Frauen waren in Teilzeit beschäftigt, bei den Männern nur 12 Prozent. Beide Werte markieren neue Höchststände.
Die Zahlen zeigen, dass Frauen viermal so häufig Teilzeit arbeiten wie Männer. Besonders deutlich wird dies bei Eltern minderjähriger Kinder. Unter diesen Müttern liegt die Teilzeitquote bei 68 Prozent, während 92 Prozent der Väter voll berufstätig sind. Damit verstärken sich bestehende Unterschiede zwischen den Geschlechtern.
Erwerbsquote von Frauen steigt, Abstand zu Männern schrumpft
Die Erwerbstätigenquote der 15- bis 64-Jährigen lag 2024 bei über 77 Prozent. Das ist ein neuer Höchststand. Männer hatten mit 81 Prozent eine höhere Quote als Frauen, deren Anteil bei 74 Prozent lag. Doch der Abstand schrumpft.
Seit 2005 ist die Erwerbstätigenquote von Frauen um rund 15 Prozentpunkte gestiegen. Im Vergleich dazu stieg sie bei Männern lediglich um knapp 10 Prozentpunkte. Das zeigt eine langfristige Veränderung im Arbeitsverhalten der Frauen.
Bärbel Bas fordert Reformen bei Arbeitszeitmodellen
Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas sieht die Entwicklung kritisch. Sie fordert bessere Arbeitsbedingungen für Frauen, damit mehr Mütter die Möglichkeit erhalten, in Vollzeit zu arbeiten. Viele Frauen seien unfreiwillig in Teilzeit, etwa wegen mangelnder Betreuungsangebote oder unflexibler Arbeitszeiten.
Bas betonte, dass gerade Frauen unter den Folgen leiden. Sie arbeiten weniger, verdienen schlechter und sind stärker von Altersarmut bedroht. Die Ministerin sieht hier Handlungsbedarf und kündigte Maßnahmen an, um diese Ungleichheit zu verringern.
Friedrich Merz ruft zur Arbeitszeitdebatte auf
Bundeskanzler Friedrich Merz forderte kürzlich eine landesweite Debatte über die Arbeitszeit. In seiner ersten Regierungserklärung sprach er von einer notwendigen „Kraftanstrengung“, um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu sichern.
Sein Vorstoß trifft auf ein Umfeld, in dem Teilzeit weiter zunimmt und insbesondere Frauen betroffen sind. Die Herausforderung bleibt, neue Modelle zu entwickeln, die sowohl wirtschaftliche Anforderungen als auch die Realität vieler Familien berücksichtigen.
Quelle: Tagesschau, www.patizonet.com/de/